Das Backen ist ja mittlerweile der kleinste Teil der mir selbst auferlegten Backchallenge. Das „Amuse-Gueule“ in der kompletten Menüfolge sozusagen. Danach beginnt die richtige „Arbeit“. Darüber schreiben, das Video schneiden, mit Musik hinterlegen, auf YouTube posten, Instagram und Facebook bestücken, Kuchen verteilen, Spenden sammeln, darüber reden….okay, das fällt mir jetzt nicht gar so schwer.
Die intensivste Arbeit bisher aber ist – das Finden eines neuen Namens für meine website respektive für das Spendenprojekt. Da ich ja nie einen Blog geplant habe, und diese ganze verrückte Idee an einem Abend entstand, an dem ich sicher nicht mehr ganz zurechnungsfähig war – nach ca. 20 Stunden Backen für den Adventmarkt – total fertig und total endorphingesteuert, habe ich mir über einen Namen nicht soviel Gedanken gemacht. Ich hab mir ja überhaupt sehr wenig Gedanken gemacht. Ich wollte es einfach – und hab damit begonnen. Ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten, vorher alle Für und Wider genau abzuwägen, mit Freundinnen darüber zu reden, alle möglichen und unmöglichen Blogs zu lesen, einen VHS-Kurs im Bloggen zu belegen, das Projekt auf Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit zu überprüfen. Das habe ich dieses Mal alles nicht gemacht. Deshalb ist mir die Wichtigkeit eines guten Namens auch erst später eingefallen.
Nachdem ich mit meinen wenigen FreundInnen und meinen vielen ArbeitskollegInnen und meiner Familie ohnehin meistens nur über mein Projekt spreche, wenn ich nicht gerade daran arbeite, liegt es auf der Hand, dass ich dieses Mal arbeiten lasse. Ein Team-Projekt sozusagen. Ich glaube so nennt man es, wenn man zwar die Idee hat, auch die Früchte dafür ernten will, aber nicht alleine dafür arbeiten möchte. Alle sind eingeladen, Namen vorzuschlagen, ich überlege ob ich sie mir ernsthaft für meine website vorstellen kann und dann kommen sie auf eine Liste, und oft nach 1 oder 2 Nächten wieder von der Liste runter. Also ich würde schätzen, so um die 120 wirklich gute Ideen sind zu mir gekommen und ich hab sie fast alle nach allen möglichen Richtungen hin überprüft. Extrem gute Einfälle von mir persönlich wie issdenkuchenundlebe oder von meinem kleinen Sohn wie z.B. kuchenmelodie oder auch kuchenlade sind aus verschiedenen Gründen bereits vorher wieder ausgeschieden.
Andere wie diekuchenschmiede, sonnemohnundsterne, nusskipferl, kuchenwerkstatt, kuchenprotokolle, zuckersalzundtinte oder teigimbild haben es immerhin auf die longlist geschafft (insgesamt 44). Ausgewählte FreundInnen und ArbeitskollegInnen durfen/mussten dann voten und der Sieger: backhimmel.com ist es dann doch NICHT geworden. Es ist eben nicht so einfach. Gute Namen fanden vorher auch schon viele Andere gut und der 57igste Backhimmel zu sein, nein, das wollte ich wirklich nicht. Also zurück zum Start…. ich denke die ganze Zeit darüber nach…. beim Autofahren, beim Zugfahren, beim Kochen, beim Backen, beim Bügeln, in der Nacht. Es ist zum Verzweifeln. Beim 4-er-Meeting im Büro war schon kurz ein Stern am Himmel zu sehen, die Geschäftsführerin sagte in einem anderen Zusammenhang „Zuckerrausch“ und ich dachte: das ist es jetzt. Das ist der Name. Aber dann doch wieder nicht. Also wieder weiter nachdenken. Und ich oder wir wollen jetzt eher DEN NAMEN, der zu dem PROJEKT passt, wir wollen ja schließlich Werbung dafür machen, um möglichst viele Spenden zu sammeln.
Und dann habe ich plötzlich doch noch eine Eingebung. Es ist bitterkalt, ich steh in der früh am Bahnsteig, um auf den Zug zu warten und denke mir: es wäre doch super, könnten wir das ganze Projekt um eine Dimension erweitern, wenn eine Runde von 40 Kuchen fertig gebacken ist, wäre es doch schön, sozusagen symbolisch ein Ding weiterzugeben an eine weitere (wahnsinnige) Bäckerin, die dann ebenfalls eine Runde mit den 40 Kuchen beginnt. Ja…. und dieses Ding könnte sein… Schneebesen – 562 Einträge auf Instagram oder Kochlöffel (die .com Seite ist an ein Hähnchen Fastfood Unternehmen vergeben) oder ….. vielleicht dieses Ding zum Teigrauskratzen, ich muss nachschauen, wie es heißt. Tatsächlich, es gibt keinen einzigen Backblog dazu, nur 5 Beiträge auf insta….. das ist jetzt echt der Durchbruch.
Und so ist es dazu gekommen und ich bin dabei geblieben. ENDLICH !!!!
www.teigspachtel.com
Es ist vollbracht. Klingt so unspektakulär, war aber sooooo viel Arbeit !
Die Teigspachtel passt zu mir, zum Projekt, der Name ist nicht ganz alltäglich, leicht zu merken, hebt sich von den üblichen Backblognamen ab und wird mich sicher sehr gut begleiten in meinem Blogleben. Ein neuer Freund! Hallo, willkommen Teigspachtel ! 🙂
Und es gibt die Teigspachtel jetzt auch als Facebook-Community, um allen Spenden-Kuchen-BäckerInnen eine Plattform zu geben, wo sie sich untereinander austauschen können. Und es gibt eine eigene Seite auf Facebook, die heißt Nicola Luetgenau Teigspachtel – schaut doch mal vorbei.