Teigspachtel #39 Joghurttorte (aus „Vollpension Kuchen von der Oma“, Pichler Verlag)
Meine Söhne sind für meine Backexperimente nicht so gut geeignet. Sie mögen Sachertorte, Bananenschnitten und Gugelhupf, dann wird es schon recht eng. Mein großer Sohn ist mit der Schulklasse für eine Woche in Irland, und ich wittere die Chance, dass er nach einer Zeit, die zwar kulturell und sozial eine gute war aber kulinarisch eventuell nicht unbedingt, für eine Erweiterung seiner süßen Vorlieben bereit sein könnte. Ich beschließe zu seinen Ehren und aus Freude, dass er gesund wieder da ist, ihn mit einer Joghurttorte zu überraschen.
Der Boden ist eine Art Bisquit, der wird dann durchgeschnitten und gefüllt mit einer Joghurtmasse aus Joghurt, Schlagobers, Zitrone und Gelatine.
Nachdem ich kein Freund von Gelatine bin, verwende ich ein veganes Geliermittel. Dieses hat den Nachteil, dass es mit relativ viel Flüssigkeit aufgekocht wird, diese kann dann aber ohne Abkühlung gleich in die Masse eingerührt werden. Soweit der Plan.
Ich rühre also das Geliermittel in das Wasser, das im Topf auf dem Herd steht, und wundere mich, warum das Wasser so gar keine Anzeichen von Aufkochen macht, ich stehe und rühre und nichts tut sich. Ich denke, dass die Pfanne, die auf der hinteren Platte steht, ev. verhindert, dass mein Topf richtig gut Wärme bekommt, also nehme ich die hintere Pfanne und will sie ein Stück weit weg ziehen. Soweit der Plan.
Ich spüre einen schlimmen Schmerz auf den 2 Fingern und Daumen, die mit der Pfanne in Berührung gekommen sind, und kann diesen im ersten Schreckensmoment gar nicht richtig zuordnen. Ich weiß nur eines: kaltes Wasser aufdrehen und kühlen. Aua. Ich hatte die falsche Platte aufgedreht, deshalb hat mein Wasser nicht gekocht, dafür war die leere Pfanne glühend heiß geworden. Sowas Blödes aber auch. Es bilden sich schöne große Brandblasen, um die ich mich vorerst aber nicht kümmern kann, denn jetzt – die richtige Platte aufgedreht – kocht mein Wasser doch noch.
Ich rühre das Geliermittel in die Joghurtmasse und stelle sie fertig. Schneide das Bisquit, das super flauschig geworden ist, durch, befülle und stelle kalt.
Dann schnell Brandsalbe kaufen gehen und ab ins Schwimmbad mit dem kleinen Sohn. Das kalte Wasser ist eine Wohltat für meine Wunden.
Am Abend kommt mein Sohn aus Irland und wir essen vorher Bratwürstchen und Bratkartoffeln und dann die Torte, seine Freundin ist auch dabei. Mein Plan ist aufgegangen, er findet es himmlisch, dass es bei uns immer so gutes Essen gibt und die Torte schmeckt außerordentlich gut. Schön, Ende gut, alles gut. 🙂