Teigspachtel #25 Vegane Mohntorte (aus „Vollpension Kuchen von der Oma“, Pichler Verlag)
Für Juli und August habe ich mir selbst Backverbot erteilt. Es liegt ja in der Natur des Menschen, dass man immer viel lieber Sachen macht, die man gerne macht und auch tendenziell dazu neigt, Sachen, die man nicht so gerne macht, aufzuschieben. Man soll ja nicht von sich auf andere schließen, aber meiner Erfahrung nach geht es anderen auch so. 😉 Nachdem der Frühling und Frühsommer hauptsächlich im Zeichen des Backens stand, muss ich nun mal andere Dinge tun. Der Juli wird hauptsächlich für den Austria Food Blog Award 2017 reserviert. Ich möchte in diversen Kategorien einreichen… mal schauen. Soweit der Plan, der Mitte Juni in meinem Hirn entsteht.
Mein Kollege Max, „zuständig“ für die technische Betreuung bzw. Auf-Vordermann-Bringung meiner Website wird mit diesem Ziel und vor allem mit der Deadline 31. Juli 2017 von mir ein wenig unter Druck gesetzt. Wir entscheiden uns für ein neues Layout, ich kaufe also ein neues Theme – eindeutig moderner – doch es erfordert einiges an Programmierarbeit, bis auch alles so ist, wie ich bzw. wir uns das vorgestellt haben. Und so sitzen wir gemeinsam – ich bin vor allem die Inputgeberin und Max setzt um (das geht natürlich immer nur in gewissen Randzeiten oder schnell mal dazwischen, das Business und natürlich New Business geht klarerweise immer vor.)
Meine Website wird auf einen anderen Server gelegt, Fotos für die Startseite werden ausgesucht, die Menüleiste festgelegt. Abends, wenn mein Sohn schläft, beginnt meine Hauptarbeit. Alle Bilder müssen beschriftet werden, die Texte neu kategorisiert, Rezeptrechte nochmal mit dem Verlag abgesprochen, Fotos werden noch mal ausgetauscht. Mehr als einmal frage ich mich, wenn Mitternacht wieder mal längst vorüber ist, warum ich mir das eigentlich antue. Zweifel steigen besonders eines Nachts hoch, als ich nach 2 Stunden drauf komme, dass ich vergessen habe, die Änderungen zu speichern. Sind noch dazu die Aussichten, wirklich zu gewinnen, relativ verschwindend. Aber dann siegt wieder der Gedanke: „Dabei sein ist alles!“ und es ist wie bei der Matura oder einer Präsentation, man ist zwar getrieben, aber mit Druck und einem fixen Abgabetermin werden auch bisher ungeahnte Reserven frei und man kann viel mehr geben, als einfach so ins Leere zu arbeiten. Und jetzt muss es einfach fertig gebracht werden.
Die Einreichung selbst macht dann kaum Probleme, aber es sind so kleine Details, an der ich, ohne „digitaler“ Ausbildung – dann doch noch gescheitert wäre. Das Logo muss in einer bestimmten Größe hochgeladen werden, keine Ahnung wie das zu bewerkstelligen ist. Max verzichtet darauf mir irgendwas zu erklären und schickt mir 2 Minuten später das erforderliche Format. DANKE !!! an dieser Stelle zum x-ten Male lieber Max für deine Geduld und Kooperation 🙂
Und dann reiche ich also in 6 Kategorien von 10 möglichen ein. Mir geht es gar nicht so sehr ums Geld (davon habe ich schon so vielen Personen, die mir geholfen haben, etwas versprochen) aber ich würde mich einfach so freuen, wenn die Jury meinen Blog erwähnungswürdig finden würde und er dadurch mehr Aufmerksamkeit und ich dadurch auch mehr Nachahmer meiner Idee finden würde.
Nach der Einreichung habe ich eine Woche Urlaub, von der ich 4 Tage im Salzkammergut verbringe – und ja, ich weiß jetzt wieder, warum so gerne Urlaub im Burgenland gemacht wird. Ich hatte regnerische 11 Grad, die immerhin dann noch auf angenehme 18 Grad geklettert sind, dafür aber direkten Seezugang. Alles kann man eben nicht haben. 🙂 Immerhin verstehe ich nun endlich das Wort „Sommerfrische“.
Nachdem ich durchgefroren, aber einigermaßen erfrischt ins sonnige Burgenland zurück komme, fällt mir auf, dass morgen der letzte Juli-Tag ist. Also wäre es Zeit für den Juli-Kuchen.
Ich entscheide mich für die Vegane Mohntorte. Muss kurz mal schauen, ob alle wichtigen Zutaten da sind, Sojamilch, Mohn, vegane Butter, Grieß – ja alles da.
Der Boden ist ein Mürbteigboden mit relativ viel Zucker und etwas Backpulver. Ich verwende (wie meist) ca. ein Drittel Vollkornmehl, ich mag diese etwas andere Struktur des Teiges.
Die Fülle besteht aus Mohn, Sojamilch, Vanillezucker, Zimt, Rosinen und Zucker, etwas Rum. Etwas Mohn fehlt mir, ich entschließe mich, 50 g mit weißem Mohn aufzufüllen, er hat einen sehr anderen Geschmack als schwarzer, viel nussiger, aber lecker. Die Kombination 200 g schwarzer Mohn und 50 g weißer ist sicher eine gute Mischung.
Die Zubereitung ist unproblematisch, aber ich bin schon etwas aus der Übung und noch dazu im Urlaubsmodus, alles dauert etwas länger als sonst. Auf den Mürbteigboden kommt die Fülle und wird dann wieder zugedeckt vom Mürbteig. Nach 48 Minuten Backzeit nehme ich ihn raus. Lecker sieht er aus. Wie er schmeckt, werden wir erst morgen erfahren. 😉
Und nun weiss ich es: die Fülle schmeckt sehr lecker. Die Hülle ist mir etwas zu trocken. Nächstes Mal gebe ich etwas mehr Sojamilch in die Fülle, dann wird die Hülle automatisch saftiger. Aber für ein veganes Rezept absolut okay!