So. Ich habe mein Vorhaben durchgezogen und die 40 Kuchen gebacken. Jetzt könnte ich natürlich glücklich und zufrieden sein. Bin ich aber noch nicht ganz. Ein Ziel ist erreicht, aber dadurch, dass ich nicht jeden Kuchen zu einem Spendenkuchen machen konnte, weil ich ja hin und wieder für die Familie oder Freunde gebacken habe, konnte ich mein 2. Ziel, nämlich das Geld von 40 Kuchen auch zu spenden, noch nicht umsetzen. „Zu Geld gemacht“ habe ich bisher 30 – d.h. es fehlen noch 10. Die Vorstellung in den nächsten Wochen 10 neue Kuchenabnehmer zu finden, strengt mich sehr an. Irgendwie spüre ich, das Projekt muss jetzt vor dem Sommer abgeschlossen sein, ich brauche dann die Zeit und Energie für etwas Neues.
Und wie so oft im Leben – man zieht ja oft Dinge oder Personen oder Ideen so richtig an – sitz ich eines Tages im StadtCAFFÈ in Neusiedl/See und habe plötzlich eine Idee. Ich werde eine „Kuchenparty“ veranstalten, wo ich in einem Schwung die restlichen 10 Kuchen backe und gegen Spenden im Lokal anbiete. Die Besitzerin ist sofort Feuer und Flamme. Die Kuchen gegen Spenden für den Sterntalerhof, und der Kaffee und Getränke für das Caffè. So hat jeder etwas davon.
Ich möchte aber diese letzte Chance nützen, um nochmal ganz ganz viel Spenden zu sammeln, und so überlege ich mir, Sponsoren zu suchen, die mein Spendenvorhaben unterstützen. Jeder der zehn Torten soll einen Paten/Patin bekommen, diese Torte trägt dann für diesen Nachmittag den Namen des Sponsors und er/sie spendet für diese Torte mind. € 24,- . Die Stücke werden dann bei der Kuchenparty nochmal verkauft, sozusagen jede Torte doppelt. Der Pate bekommt dafür von mir einen Sponsorbeitrag geschrieben, auf Facebook und Instagram veröffentlicht und darf zu „seiner Torte“ Folder und Visitenkarten auflegen.
Und ich muss nicht lange nach Sponsoren suchen, fast jede(r) dem ich von meiner Idee erzähle, sagt sofort von sich aus, dass er da mitmachen möchte. Das Echo ist so groß, dass ich aufhören muss, davon zu erzählen.
Und das sind meine 10 Sponsoren mit den Torten:
- „Haarstudio Sabine-Torte“ alias vegane Mohntorte
- „Winergy-Torte“ alias Topfentorte mit Früchten
- „Mamilade Ausflugstipps-Torte“ alias Himbeer-Biskuit-Roulade
- „Weingut KARNER, Donnerskirchen-Torte“ alias veganer, glutenfreier Rotweinkuchen
- „milon FITNESS-Kuchen RESCH“ alias vegane Zitronenschnitte
- „Claudia-Sitte-photography-Torte“ alias HUGO-Torte
- „Reformhaus-Torte“ alias glutenfreie Karottentorte
- „Barbara Alber-Torte“ alias französische Apfeltarte
- „Schlosserei KOPP-Torte“ alias schokoladige Brownies
- „KONSTI-Kuchen“ – Gugelhupf kreiert und in den Dienst der guten Sache gestellt von meinem 6jährigen Sohn Konstantin
Mai und Juni ist sehr turbulent. Ich muss ein paar Rezepte ausprobieren (wie z.B. den veganen Rotweinkuchen) neue Rezepte finden (wie die franz. Apfeltarte) und ganz viel schreiben, auf Facebook und Instagram veröffentlichen, Leute zu meiner Party einladen, Plakate werden gedruckt, und der Termin kommt immer näher.
Und dann ist es soweit. Und es ist einfach wunderbar. Ein ganz kleines Problem stellt die lückenlose Kühlung der vielen Torten, die von mir in 2 Tagen gebacken werden dar, aber mithilfe von Kühlschränken von Nachbarn ist das auch lösbar. Ein wunderbares Fest, viele tolle Torten, zufriedene Kuchenesser, die lokale Presse ist vorort und schreibt wunderschöne Beiträge über den Konsti-Kuchen und über die Party. Vielen DANK !! Ich backe schlussendlich 11 Torten, eine Freundin der Besitzerin vom StadtCAFFÈ stellt auch noch eine selbstgebackene Torte zur Verfügung, und bis auf ein paar Stückchen wird alles gekauft. Viele FreundInnen von mir kommen zur Party und alle spenden überaus großzügig. DANKE euch allen !!!
Am Abend überreiche ich dem Geschäftsführer vom Sterntalerhof erschöpft, aber überglücklich die Spenden aus meinem Projekt. Ich habe keine Kraft mehr das Geld zu zählen. Er schreibt mir am Montag, dass es insgesamt € 1.829,43 geworden sind. Ca. € 900,- hatte ich in den letzten 1,5 Jahren gesammelt, d.h. dass an diesem einen Abend der Kuchenparty alleine € 900,- dazugekommen sind. Einige Freunde, die es nicht geschafft haben, hinzukommen, wollen in den nächsten Tagen noch online für den Sterntalerhof spenden, also dürfte es noch etwas mehr werden.
Man lernt und hört als Heranwachsende ja immer nicht zu stolz auf sich selbst zu sein, um ja nicht eingebildet zu wirken, aber das ist mir egal. Außerdem darf man in meinem Alter alles sagen. Ich bin ja sowas von stolz auf mich!! Ich habe mit Hilfe von ganz vielen – das stimmt – aber trotzdem – mir das Projekt ausgedacht, umgesetzt und man kann behaupten, sehr erfolgreich beendet.
Wenn jede/jeder, dem es so gut geht wie mir, einen kleinen Beitrag leistet für diejenigen, denen es nicht so gut geht – könnte die Welt ein wenig besser werden.
Noch einmal ein riesiges Dankeschön, an alle, die mich so großartig unterstützt haben und an mich geglaubt haben!!!